Allgemeine Informationen

Träger

Träger von BELLA DONNA ist der Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen Essen e.V.

Er ist gemeinnützig, eingetragen im Vereinsregister beim Amtsgericht Essen, Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband, konfessionell und parteipolitisch unabhängig und anerkannter Träger der Drogenhilfe sowie der freien Jugendhilfe.



Mitglieder im Verein können ausschließlich Frauen sein. Eine kooperative Zusammenarbeit mit Männern ist dabei nicht aus­ge­schlossen. 

Alle Hierarchie-Ebenen des Trägervereins sind ausschließlich mit Frauen besetzt. In allen Abteilungen und Projekten des Vereins werden ausschließlich Frauen als Mitarbeiterinnen beschäftigt.

Damit bieten wir hilfesuchenden Mädchen und Frauen in unseren Abteilungen auch Vorbilder und neue Orientierungen von Frauenleben.

Die Einbeziehung der Auswirkungen struktureller Ungleichheit für Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft – sowohl für die Klientinnen, als auch für die Mitarbeiterinnen – ist Bestandteil der fachlichen Reflexion, Angebots- und Konzeptgestaltung.

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechterrolle ist ein wesentlicher Bestandteil der fachlichen Qualifizierung der Mitarbeiterinnen aller Einrichtungen und Projekte des Trägervereins. 

Entstehung

Im Herbst 1989 gründete Martina Tödte mit anderen Fachfrauen aus NRW in Essen den „Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen Essen e.V.“ und bemühte sich um eine finanzielle Förderung einer Frauensuchtberatungsstelle in Essen.

Im Juli 1992 konnte die Drogenberatungsstelle für Mädchen und Frauen, BELLA DONNA, als Modellprojekt des Landes NRW, gefördert aus Mitteln der Stadt Essen und des Landes NRW, eröffnet werden (am Kopstadtplatz in Essen, wo sie bis heute ihre Räume hat). Sie war die erste und einzige Beratungsstelle der Suchthilfe in NRW, die einen geschlechtsbezogenen Ansatz entwickelt und umgesetzt hat.
Das Modellprojekt wurde wissenschaftlich begleitet von Frau Prof. Dr. Irmgard Vogt, einer der bekanntesten sozialwissenschaftlichen Suchtforscherinnen in Deutschland mit den Schwerpunkten Frauen und Sucht, Beratung, Sucht und Alter (Goethe-Universität in Frankfurt am Main). Nach erfolgreichem Abschluss des Modellprojektes förderte die Stadt Essen ab Anfang 1996 in einem kleinen Umfang die Beratungsstelle.

Warum BELLA DONNA?

Bei der Namensfindung für die Beratungsstelle suchten die Mitarbeiterinnen des Vereins Anfang der Neunziger Jahre einen Namen, der das Thema Frauen und Drogen vereint und sich symbolisch umsetzen lässt.

BELLA DONNA steht für schöne Frauen und gleichzeitig ist es die botanischen Bezeichnung für die Schwarze Tollkirsche „Atropa belladonna“.

Die giftigen Alkaloide der Tollkirsche, wie das L-Hyoscyamin, Atropin und Scopolamin, werden ebenfalls ambivalent eingesetzt. Diese Alkaloide wirken allgemein auf das parasympathische Nervensystem des Menschen und können zu Vergiftungssymptomen führen, die der Tollwut ähneln. Parallel dazu wurden Atropin-Tropfen schon in der Renaissance von Damen der höheren Gesellschaft aus Schönheitszwecken benutzt. Die pupillenvergrößernde Wirkung des Hyoscyamins verleiht den Augen ein dunkles, glänzendes und damit als schön empfundenes Aussehen. Ebenso wurde eine Schminke aus dem roten Saft der Beere als Belladonna bekannt.

Eine weitere Bedeutung von Belladonna lässt sich von der römischen Kriegsgöttin Bellona ableiten –  bevor die Priester sich an die Göttin wandten, pflegten sie das altrömische Ritual, einen Absud der Pflanze zu sich zu nehmen

So vereint die Bezeichnung BELLA DONNA die schöne Frau mit dem Gift der Pflanze und mit den kämpferischen Attributen einer Göttin.

Und in dieser Mehrdeutigkeit finden wir den Begriff oftmals auch bei den Mädchen und Frauen wieder, die den Weg in die Beratungsstelle finden.

Sie sind schön und stark, aber durch giftige Substanzen in der Durchsetzung ihrer Wünsche, Bedürfnisse und Ansprüche beeinträchtigt.

Dieses lebendige Bild hat zum Namen BELLA DONNA geführt und das Auge zum Symbol unserer Einrichtungen gemacht.

 

 

Ziele

Ziel des Vereins ist es, suchtmittelgefährdete Mädchen und Frauen, insbesondere mit stoffgebundenen und stoffungebundenen Abhängigkeiten, als auch Angehörige/Partnerinnen in suchtmittelgeprägten Beziehungen bei der Entwicklung und Durchführung suchtfreier Lebensperspektiven sowie der Wahrnehmung ihrer Rechte zu fördern und zu unterstützen.

Ferner ist es Ziel, die bisher in der Suchthilfe nicht ausreichend berücksichtigten spezifischen Entstehungsbedingungen und Besonderheiten der Entwicklung von Sucht und Abhängigkeiten bei Mädchen und Frauen in ihren individuellen und gesellschaftlichen Aspekten weiter zu erforschen, ins Bewusstsein der Betroffenen, der gesellschaftlichen und politischen Gremien zu bringen und erforderliche Veränderungen zu bewirken.

Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der Lebenssituation und der psychosozialen Versorgung von Kindern aus suchtbelasteten Familien.

Um Ziele und Zweck des Vereins zu verwirklichen, sollen dem Verein ausschließlich Frauen angehören. Eine kooperative Zusammenarbeit des Vereins mit Männern ist dabei nicht ausgeschlossen.

Der Verein verwirklicht seine Ziele durch

  • individuelle Beratung und Begleitung von betroffenen Mädchen und Frauen,
  • fachliche Beratung von Mitarbeiterinnen der Sucht- und Drogenhilfe und aus angrenzenden Arbeitsbereichen,
  • Konzeptentwicklung und –umsetzung,
  • Entwicklung und Durchführung von Fort- und Weiterbildungen, Öffentlichkeitsarbeit, Forschungsprojekte, strukturierte Informationssammlung und –weitergabe, Stellungnahmen, Veröffentlichungen und Veranstaltungen.

Zudem engagiert er sich für die beständige Weiterentwicklung und Qualifizierung der geschlechtsbezogenen Arbeit mit Mädchen und Frauen in der Sucht- und Drogenhilfe und die Vernetzung der Kolleginnen, in diesem Feld oder in angrenzenden Berufsfeldern tätig sind.

Vernetzung in Deutschland

Der Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen Essen e.V. ist Mitglied im
„Verbund der feministischen Suchthilfeeinrichtungen für Mädchen und Frauen in Deutschland“ – dem Zusammenschluss der ambulanten und stationären Einrichtungen für Mädchen und Frauen in autonomer Trägerschaft in Deutschland.

Die weiteren Mitglieder des Verbunds sind:

CALLA/CLAIRE, Frankfurt
Verein zur Förderung der Lebensqualität von Frauen mit Suchtproblemen e.V.

Frauenperspektiven e.V., Hamburg

Frauen Sucht Gesundheit e.V., Kiel

FrauSuchtZukunft, Berlin
Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen e.V., Berlin

FrauenTherapieZentrum – FTZ München

FrauenZimmer Freiburg e.V.

LAGAYA e.V., Stuttgart
Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen e.V.

Lilith e.V., Nürnberg

Prima Donna, München
Condrobs e.V.

Kontakt

Landesfachstelle Frauen und Familie BELLA DONNA der Suchtkooperation NRW

Kopstadtplatz 24-25
45127 Essen (Innenstadt)
Eingang in der Heck-Passage, Etage 1a

Telefon: 0201-24 84 17-1
Fax: 0201-22 28 72
E-Mail: info(at)belladonna-essen.de

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